Lasst die Sau raus! So war es in Nürnberg
Bilder: © Max Böhm
Mit über den Tag verteilt rund 150 Aktiven und Unterstützer*innen hat der Verein Deutsche Tier-Lobby e.V. mit den Verbündeten Menschen für Tierrechte Nürnberg e.V., ProVieh Regionalgruppe Nürnberg sowie weiteren Organisationen und Parteien für die Abschaffung von Kastenständen in der Schweinehaltung demonstriert. Sehr anschaulich zeigte ein nachgebauter Kastenstand mit Pappschwein Lucy die bedrückende Enge, in der Mutterschweine über 5 Monate pro Jahr leben müssen. Sie können darin in Seitenlage kaum die Beine ausstrecken, geschweige denn sich von einer Seite auf die andere umdrehen. Der harte Spaltenboden lässt ihre Klauen entzündlich degenerieren, das führt zu chronischen Schmerzen. Die Aktivist*innen fordern die komplette Abschaffung der Kastenstände. Dass das möglich ist, zeigt die Situation in anderen europäischen Ländern wie Norwegen und Schweden. In Deutschland ist es zwar Beschlusslage, die Zeit in den Kastenständen zu verkürzen, im Deckzentrum auf den Besamungsvorgang und im Abferkelbereich auf fünf Tage pro Zyklus. Da ein Jahr aus 2,5 Zyklen besteht, dürfen Sauen aber auch nach Ablauf der im Abferkelbereich gültigen - extrem langen - Frist von 15-17 Jahren noch rund 12 Tage pro Jahr im Kastenstand fixiert werden. Die Deutsche Tier-Lobby akzeptiert weder die Dauer der Frist noch den Fortbestand des Kastenstands. Zudem werden mit der neuen Verordnung die vorher illegalen, da zu engen Käfige legalisiert. Bei der Protestaktion hatten Passant*innen die Möglichkeit, Postkarten an die Minister*innen Klöckner, Kaniber und Söder zu schicken, um diese aufzufordern, diese Tierqual endlich zu beenden.