Anlässlich des Tags der Meere am 08.06. möchte die Deutsche Tier-Lobby e.V. auf die akuten Bedrohungen für unsere Ozeane aufmerksam machen. Überfischung, Aqua-Farming und Nährstoffeinträge aus der Tierhaltung setzen den Meeren weltweit und auch in Deutschland erheblich zu.
Überfischung: Eine Gefahr für Artenvielfalt und Ökosysteme
Jährlich werden weltweit etwa 93 Millionen Tonnen Fisch gefangen – eine Menge, die die natürlichen Bestände vieler Arten stark belastet. Besonders alarmierend ist die Situation in deutschen Gewässern: Hier sind Forellen, Aal und Hering durch Überfischung bedroht. Der Atlantische Aal beispielsweise gilt laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „vom Aussterben bedroht“, während der Hering in der Nordsee in den letzten Jahrzehnten um bis zu 80 % zurückgegangen ist. Diese Überfischung zerstört das ökologische Gleichgewicht und gefährdet die Existenz zahlreicher Arten.
Aqua-Farming: Warum es keine Alternative ist
Aquakultur wird oft als nachhaltige Alternative zum Wildfang beworben. Doch in der Praxis sind viele Fischfarmen mit erheblichen Problemen verbunden:
- Tierleid: In engen Käfigen leiden Fische unter Stress, Krankheiten und Verletzungen. Die Massentierhaltung führt zu hoher Sterblichkeit und Tierleid.
- Umweltverschmutzung: Abfälle, Medikamente und Chemikalien gelangen in die Meere und belasten die Umwelt.
- Futtermittel: Viele Aquakulturen sind auf Fischmehl und Fischöl aus wild gefischten Beständen angewiesen, was den Druck auf die wild lebenden Bestände erhöht.
Vegane Alternativen: Nachhaltig und tierleidfrei
Um den Druck auf die Meere zu verringern, setzt die Deutsche Tier-Lobby e.V. auf vegane Fischalternativen. Produkte wie Jackfruit, Seitan, Algen oder pflanzliche Fischfilets bieten schmackhafte und nachhaltige Alternativen. Sie sind frei von Tierleid, schonen die Meere und reduzieren den ökologischen Fußabdruck erheblich.
„In allen gut sortierten Supermärkten finden sich heute pflanzliche Fisch-Alternativen wie z.B. veganer Thunfisch und Fischstäbchen aus pflanzlichen Zutaten. Diese Produkte sind inzwischen nicht einmal mehr zwangsläufig teurer als ihr tierisches Pendant“, betont Lukas Feldmeier, 1. Vorsitzender der Deutschen Tier-Lobby e.V..
Versauerung und Verschmutzung durch Tierhaltung
Die intensive Tierhaltung an Land trägt ebenfalls zur Verschmutzung und Versauerung der Meere bei. Nährstoffeinträge aus der Tierhaltung gelangen durch Flüsse in die Ozeane, was den pH-Wert senkt und beispielweise in der Ostsee für eine der größten Todeszonen der Welt gesorgt hat.
Unser Aufruf
Der Schutz der Meere erfordert gemeinsames Handeln. Wir fordern:
- Eine konsequente Reduktion der Überfischung durch strengere Fischerei-Quoten.
- Den Ausbau und die Förderung veganer und kultivierter tierleidfreier Alternativen (ohne Kälberserum als Nährboden).
- Eine Mehrwertsteuerreform zugunsten pflanzlicher Produkte: Auf tierische Lebensmittel sollte der volle Mehrwertsteuersatz von 19% entfallen, auf pflanzliche Lebensmittel sollten maximal 5% erhoben werden. Staatlich gesteuerte Vergünstigungen für tierische Lebensmittel wie auch Fisch sind aufgrund der damit verbundenen ökologischen, ethischen und gesundheitlichen Nachteile nicht tragbar.
- Bewusstes Konsumverhalten, um Tierleid und Umweltbelastungen zu minimieren. Durch nachhaltiges Einkaufen oder indem selbst der Kochlöffel geschwungen wird.
Hier ein Rezept zum Ausprobieren: Veganer Heringssalat mit Roter Bete & Räuchertofu
Aus: https://www.eat-this.org/veganer-heringssalat-mit-roter-bete-raeuchertofu/
Portionen: 4
Zubereitungszeit: 10 Minuten
Marinierzeit: mindestens 2 Stunden (besser über Nacht)
Zutaten
- 150 g ungesüßter Sojajoghurt
- 2 EL vegane Mayonnaise
- 2 EL Essiggurken-Sud
- 3 EL Rote-Bete-Saft (z. B. von gekochter Roter Bete)
- 1 EL Tafelessig
- ½ TL Salz
- ¼ TL Pfeffer
- 200 g gekochte Rote Bete
- 200 g Räuchertofu (z. B. Black Forest Tofu von Taifun)
- 1 rote Zwiebel
- ½ säuerlicher Apfel
- 2 Essiggurken
- ¾ Blatt Nori (getrocknete Alge)
- 1 EL Kapern
- 4–5 Stängel Dill
Zubereitung
- Joghurtsauce anrühren: Sojajoghurt, vegane Mayonnaise, Essiggurken-Sud, Rote-Bete-Saft, Tafelessig, Salz und Pfeffer in einer Schüssel gut vermengen.
- Zutaten schneiden: Rote Bete, Räuchertofu, Apfel und Essiggurken in 1–2 cm große Würfel schneiden. Zwiebel fein würfeln.
- Alles vermengen: Die vorbereiteten Zutaten mit der Joghurtsauce vermengen. Nori mit einer Schere in feine Streifen schneiden und zusammen mit den Kapern unterheben.
- Marinieren: Den Salat abgedeckt mindestens 1–2 Stunden, besser über Nacht, im Kühlschrank durchziehen lassen.
- Anrichten: Dillspitzen zupfen. Die Hälfte unter den Salat mischen, die andere Hälfte zum Garnieren verwenden.
- Serviervorschlag: Der Salat schmeckt hervorragend zu dunklem Roggen-Vollkornbrot oder Schwarzbrot. Auch zu Pellkartoffeln ist er eine köstliche Beilage.
- Tipp: Für eine intensivere Farbe zusätzlich Rote-Bete-Gemüsesaft oder Rote-Bete-Pulver verwenden. Letzteres eignet sich hervorragend, um Gerichten eine leuchtend pinke Farbe zu verleihen.
Jeder Beitrag zählt – gemeinsam können wir unsere Meere schützen und für eine lebenswerte Zukunft sorgen!